Rückblick auf das 2. ÖGERN-Symposium 2014
Um 13:30 Uhr war es soweit. „Hausherr“ Direktor Thomas Neumann (SVA) eröffnete das 2. ÖGERN-Symposium und wünschte nach einleitenden Worten gutes Gelingen. Dann ergriff ÖGERN-Vorsitzender Michael Halmich das Wort, gab einen Rückblick zur Gründung der Gesellschaft im Jahr 2013 und stellte das Generalthema des diesjährigen Symposiums vor. Zu „System- und Haftungsfragen in der Notfallmedizin“ haben sich neun ReferentInnen in den letzten Wochen und Monaten intensivst vorbereitet, um den ca. 100 Personen, die aus ganz Österreich anreisten, aktuellste Informationen liefern zu können.
Im ersten Block gaben die zwei ausländischen Referenten Tim Köbrich (Schweiz) und Jan Gregor Steenberg (Deutschland) Einblicke in den Status quo der präklinischen Notfallmedizin ihres Landes. Dann wurde nach Österreich gewechselt. Ursula Frohner, Präsidentin des Österr. Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV), zeigte auf, wie mit einem Mangel an Gesundheitsberufen umzugehen ist.
Nach einer Kaffee- und Mehlspeisenpause widmete sich der erste Referent im zweiten Block, Gernot Fieber, strafrechtlichen Fragen im Rettungsdienst, was prompt zu zahlreichen Fragen aus dem Publikum führte. Es folgten zwei Referate, welche die aktuellen Systemfragen der präklinischen Notfallmedizin in Österreich so aufbereiteten, dass im Anschluss eine prominent besetzte Diskussionsrunde genug offene Fragen hatte. Den Start machte Michael Halmich, welcher rechtliche Überlegungen zur Systemoptimierung im österr. Rettungsdienst anstellte und dann unmittelbar das Wort an ÖGERN-Kollegen Klaus Hellwagner weitergab, der diese Thematik aus medizinischer Sicht beleuchtete und am Ende den durchaus komplexen Versuch unternahm, einen Rettungseinsatz von einem Notarzteinsatz abzugrenzen.
Nach kurzen Umbauarbeiten im Saal konnte Stefan Koppensteiner, der souverän als Moderator durch den Tag führte, das Podium nach vorne bitten. Neben Personalvertretungsvorsitzenden Erwin Feichtelbauer nahmen ÖRK-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik, Notfallmedizin-Referatsleiter der Österr. Ärztekammer Michael Lang, Wr. Patientenanwältin Sigrid Pilz sowie Notfallmedizin-Experte Gerhard Prause und FH-Dozent Christoph Redelsteiner Platz. Nach einer Vorstellrunde erteilte Stefan Koppensteiner den einzelnen DiskutantInnen je drei Minuten das Wort für ein Kurzstatement, ehe es in eine rege Diskussion mit Publikumsbeteiligung ging. Wie erwartet, waren die Ansichten durchaus kontrovers, sodass eine lebhafte Diskussion entstand, welche in der Pause eifrigst weitergeführt wurde.
Nach einer Stärkung am Buffet wurde der dritte Block eröffnet, der sich Haftungsfragen und ethischen Themen widmete. Sigrid Pilz, eben noch am Podium, gab im ersten Referat einen Einblick in die Tätigkeit der Wiener Patienten- und Pflegeanwaltschaft, wo einer außergerichtlichen Streitbeilegung bei medizinischen Behandlungszwischenfällen stets der Vorrang eingeräumt wird. Im Anschluss stellte Leopold-Michael Marzi dar, wie er als Leiter der Rechtsabteilung des AKH Wien es schaffte, durch die Einführung eines „juristischen Notfallkoffers“ Haftungsfälle drastisch zu minimieren. Zu guter Letzt stellte sich Ethiker Andreas Klein die Frage, ob ein Mangel an Gesundheitsberufen durch künstliche Systeme behoben werden kann und gab durch seine Anmerkungen zahlreiche Gedankenanstöße für den Heimweg mit.
Stefan Koppensteiner fasste in aller Kürze die Ereignisse des 2. Symposiums zusammen, bedankte sich bei der SVA für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten sowie bei den Mitwirkenden, allen voran bei Michael Halmich, für die gelungene Organisation und sicherte dem noch immer zahlreich vertretenem Publikum zu, dass 2015 ÖGERN wieder tagen wird.
Sämtliche Referentenbeiträge und weitergehende Informationen sind im 2. ÖGERN Tagungsband abgedruckt.
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Bis 2015!
Das ÖGERN-Vorstandsteam.