ÖGARI-Stellungnahme zum Einsatz des Larynxtubus durch Rettungs- und Notfallsanitäter

8. Juni 2019

Angesichts einer zunehmenden Zahl von Berichten über zum Teil schwere Komplikationen bei prähospitaler Anwendung des Larynxtubus sieht sich die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) veranlasst, eine Stellungnahme zur Anwendung des Larynxtubus durch (Notfall‑)Sanitäter bei Erwachsenen zu formulieren. Mit Bezug auf die aktuelle Ausbildungssituation und die geltenden Gesetze wird empfohlen, die „Notfallkompetenz Intubation, NKI“ für Notfallsanitäter in eine „Notfallkompetenz zur Anwendung extraglottischer Atemwege, NK-EGA“ umzuwandeln. Die Ausbildung dafür sollte zumindest 40 h Theorie, praktische Einweisung am Übungsmodell bis zur sicheren Beherrschung der Methodik und anschließend zumindest 20 erfolgreiche Anwendungen an erwachsenen Patienten unter klinisch-elektiven Bedingungen und ärztlicher Anleitung umfassen. Hier können, abhängig von lokalen Gegebenheiten, sowohl Larynxmaske als auch Larynxtubus zur Anwendung gelangen. Im prähospitalen Umfeld muss jenes Hilfsmittel zum Einsatz kommen, welches gemäß den erwähnten Vorgaben vom Notfallsanitäter erlernt wurde. Nur EGA der 2. Generation (mit Kanal für gastrale Absaugung) sollten zur Anwendung kommen. Nach erfolgreicher Anlage eines EGA sind zeitnahe Cuff-Druck-Messung und gastrale Absaugung zu fordern. Die Anwendung eines extraglottischen Atemwegs durch Rettungssanitäter wird nicht empfohlen, hier muss derzeit die Beutel-Masken-Beatmung eingesetzt werden.

Juristisch begleitet wurde die Stellungnahme durch die ÖGERN, vertreten durch Michael Halmich. Dabei wurde auf bereits veröffentlichte Stellungnahmen Bezug genommen (Link).

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Quelle:
Springer Medizin (Link)
ÖGARI (Link)